
Eine Uni – ein Buch: Das Patriarchat der Dinge
„Es ist ein Buch darüber, warum die Welt so ist, wie sie ist, und warum vielen Menschen das nicht passt.“
(Endler 2021, S.17)
Die Universität Bayreuth hat sich erfolgreich mit Rebekka Endlers „Das Patriarchat der Dinge, Warum die Welt Frauen nicht passt“ (2021) auf die Ausschreibung „Eine Uni – ein Buch“ des Stifterverbands und der Klaus Tschira Stiftung in Kooperation mit dem ZEIT Verlag beworben. Unsere für 2022 und 2023 geplanten Veranstaltungen werden mit 10.000 Euro gefördert. Herzlichen Dank für die Unterstützung und das Vertrauen in unser Konzept!!!
Wir freuen uns darauf, alle Interessierten mit den Inhalten des Buches vertraut zu machen und versprechen den ein oder anderen Aha-Effekt. Dadurch sensibilisiert und inspiriert, wollen wir in den Austausch mit Ihnen kommen und das „Patriarchat der Dinge“ auf dem Campus, in der Stadt und der Region aufspüren. Damit sind Begebenheiten gemeint, die „den Standard-Mann“ als Maßstab für die Entwicklung von Produkten oder Erkenntnissen heranziehen, die im zweiten Schritt als einheitliche Norm auf die gesamte Gesellschaft übertragen werden. So kommt es leider dazu, dass viele Dinge mehr als 50% der Gesellschaft nicht passen, weil sie auf der Basis einseitiger Grundannahmen erarbeitet wurden. So ist es z.B. so, dass statistisch mehr Frauen an den Folgen eines Herzinfarktes sterben, weil die vermeintlichen „klassischen Symptome“ am Beispiel von männlichen Probanden beschrieben wurden, sich bei Frauen aber grundlegend anders zeigen und der lebensbedrohliche Zustand bei ihnen deshalb fataler Weise öfter unerkannt bleibt. An konkreten Beispielen wie diesen, wollen wir sensibel werden für ähnliche Fehlwahrnehmungen und gemeinsam Lösungsansätze diskutieren, um unseren Umgang miteinander und unser Umfeld so zu gestalten, dass er/es möglichst zur Lebenswirklichkeit von uns allen passt.
Damit greifen wir ein Thema auf, das zurzeit zwar schon viel Beachtung findet, gleichzeitig aber auch kontrovers aufgenommen wird. Rebekka Endler macht in ihrem Buch deutlich, dass männliches Design und der Mann als Maß so vieler Dinge zum Teil unbewusst unseren Alltag bestimmen – und damit anderen Geschlechtern das Leben nicht nur erschweren, sondern teilweise sogar gefährden und gleiche Chancen verhindern. Die Autorin trägt Wissen und Erkenntnisse zusammen, die so zum Teil schon bekannt sind, denen aber bislang zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde, was daran ersichtlich wird, dass keinerlei oder nur marginale Konsequenzen folgten. Auch Formen von Kapitalismus und Diskriminierung finden in dem Buch Beachtung. Auf diese Weise zeigt die Autorin Zusammenhänge zwischen Machtstrukturen und Diskriminierungsdimensionen auf. Wir wollen uns gemeinsam mit Ihnen Gedanken machen, wie man das Thema mit dem Ziel, Verbesserungen für alle herbeizuführen, weiterdenken kann.
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"Ich glaube, wenn wir es schaffen, auch jenseits von akademischen Diskursen und der eigenen progressiven Blase Gespräche über diese Mechanismen in Gang zu setzen, also Aufmerksamkeit auf diese Dinge zu lenken, gewinnen wir alle etwas." (S.11 f.)

Autorin Rebekka Endler - © Frederike Wetzels
"Diese Asymmetrie deutet darauf hin, dass wir Frauen in der Öffentlichkeit immer noch als Anomalie Frau markieren müssen. Ganz so, als müssten Frauen zu jeder Zeit als geschlechtliche Wesen erkennbar sein, während Männer einfach Menschen sind." (S.35)
„[…], dass ich kein Buch über das Patriarchat schreiben kann, ohne auch gleichzeitig über Kapitalismus und Diskriminierung zu schreiben.“ (S.11)
„[…] Raum nicht neutral [ist], sondern ein Spiegel der Machtverhältnisse innerhalb einer Gesellschaft.“ (S.289)